Hallo, liebe Modellautosammler und die es werden wollen,,,
über Zinkpest findet man jede Menge Abhandlungen und Erklärungsversuche
wie Zinkpest entsteht und was man dagegen tun kann. Die Ursachen sind aber
so vielfältig wie die Möglichkeiten eines Chemiebaukastens. Fakt ist, dass
bei der Herstellung von Modellautos jede Menge Chemie im Spiel ist.
Tatsächlich ist der Begriff Zinkpest eigentlich falsch, weil niemals
reines Zink für einen Guss verwendet werden kann, sondern eine Legierung
die man Zamak nennt. Die Kernbestandteile dieser Legierung sind Zink,
Aluminium, Kupfer und Magnesium. Manchmal kommt auch Blei hinzu, sowie
sogenannte Schmelzebehandlungsmittel, wozu auch Fluss- und Trennmittel
zählen. Bei der Lackierung kommen ebenfalls viele Chemikalien zum Einsatz.
Darunter auch Metallpigmente die so schöne Bezeichnungen wie kobaltblau
oder nickelgelb haben. In Metallicfarben stecken auch Pigmente von
Aluminium, Glitter und anderen Metallen. Jede Gießerei hat ihr geheimes
Rezept, genauso wie die Farbenhersteller. Im Prinzip kann man behaupten,
die Ursache zu ermitteln ist unmöglich. Natürlich ist auch die Behauptung
falsch, die Zinkpest sei nur vor dem Jahre 1970 aufgetreten. Tatsächlich
sind auch nagelneue Modelle von Korrosion betroffen, der Kostendruck im
Wettbewerb könnte ja den einen oder andere Hersteller dazu verleiten, das
Material mit Blei zu strecken, was dann als Materialfehler mit kleinen
Abweichungen im Promillebereich bezeichnet wird. Andere verwenden
beschädigte Modellautos aus der Produktion oder dem Recycling und
Gießreste wieder, sodass der Guss auch durch Lackreste und andere
Materialien verunreinigt werden kann: Beulen
am bburago-Modell beseitigen.
Auffällig und sehr ärgerlich für den Sammler ist auch, dass gerade sog.
Premiummodelle mit sehr vielen Details öfters betroffen zu sein scheinen
als Spielzeugautos. Natürlich spricht sich der Schaden an teuren Modellen
schneller herum als bei einem billigen. Manchmal gibt es auch Fehlalarm,
Risse im Lack und Pickel bedeuten nicht immer gleich Zinkpest ! Steht ein
Modellauto länger in einem Schaufenster oder der Fensterbank und ist
starken Temperaturschwankungen ausgesetzt, können sich auch Spannungsrisse
und Pickel bilden.
Andere Schäden, die aussehen wie Beulen sind durch Lunker entstanden.
Lunker sind winzig kleine, manchmal auch recht große Hohlräume, die beim
erkalten vom Zinkdruckguss entstehen können.
Experimente mit Zinkresten aus Metallbausätzen von Hubley ergaben, dass
gutes Material auch nach 40 Jahren kaum korrodiert. Bei einem Bausatz
hatte das uralte Material eine schwarze Schicht. Nachdem die abgeschliffen
wurde, konnte das Material verwendet werden und hat schon seit Jahren
keine Anzeichen von irgendwelchen Schäden.
So könnte auch das grüne Modell zu retten sein, muss aber eine komplette
Neulackierung in Kauf nehmen. Es wird nach und nach durch abschleifen
entlackt. Dann werden die frisch entlackten Stellen grundiert. Andere
Stellen bleiben blank, um eine weitere Korrosion im Auge zu behalten.
In der Fotostrecke "diashow" ist zu sehen, dass bei dem grünen Modell die ganze Oberfläche direkt unter dem Lack hellgrau bis schwarz ist. Dann wurde noch mit Sekundenkleber gearbeitet, welcher sich aber teilweise schon gelöst hat. Mancher Sekundenkleber reagiert auf Feuchtigkeit oder löst sich unter Wasser ganz auf. Aber auch beim Kleber gibt es Unterschiede. Lackierte Metalloberflächen und Kunststoff darf man nicht mit Kleber verkleben, der keine füllenden Eigenschaften hat und nicht flexibel ist. Eine Klebestelle sieht so aus, als sei sie regelrecht explodiert. Das hier eine Reaktion statt gefunden hat und Feuchtigkeit eine Rolle spielte ist wahrscheinlich. Teilweise haben wir den Lack ab gefeilt und darunter einwandfreies Material gefunden. An anderen Stellen konnte man den Lack mit dem Fingernagel entfernen, besonders an den feinen Rissen. Es ist also gut möglich, dass hier die fast über das ganze Modell verteilte schwarze Schicht etwas mit dem Lack zu tun hat, aber noch lange nicht bewiesen ! Richtig ist aber, dass die schwarze Schicht, oft auch als Zinkcarbonat bezeichnet, weniger bedenklich als die kristalline Korrosion (Weißrost) ist, die leicht zerbröckelt. Ist die schwarze Schicht ein Anzeichen für schlechtes, schon bei der Produktion korrodiertes Material wird auch das grüne Modell früher oder später auseinander fallen. Daher auch das schrittweise entlacken und grundieren.
Bei dem roten Modell sind mehre Pickel zu sehen, welche Einschlüsse oder
kristalline Korrosion oder beides sind. Es ist zudem hell grundiert,
weshalb der Unterschied zwischen dem Weißrost und der Grundierung kaum zu
erkennen ist. Sind die Einschlüsse selber Zinkstaub oder Eisenspäne können
diese natürlich auch korrodieren. Kann man mit dem Fingernagel den Pickel
weg drücken, so ist es höchstwahrscheinlich Korrosion. Diese kleinen
Stellen kann man säubern und mit sehr flüssigen Spachtel auffüllen, z.B.
surfacer 1000. Mit einer Spritze unter leichten Druck läuft der Spachtel
dann in jede Ritze und drückt den Weißrost raus. Zumindest ist die
korrodierte Stelle luftdicht verschlossen. Nun steht das Modell schon
einige Wochen ungeschützt im Regal und es bildeten sich keine neues
Blasen. Ob das Experiment geglückt ist und die Korrosion tatsächlich
gestoppt wurde, kann man aber erst nach einigen Monaten sagen. (wird daher
fortgesetzt !).
Eine sichere Reparaturmethode gibt es für beide Fälle sicherlich nicht, es
sind lediglich Experimente, deren Ergebnisse erst nach langer Zeit
sichtbar werden. Sicher ist aber, dass jedes von Korrosion betroffene
Modell unterschiedlich ist und reagiert, bei den einen kann man die Korrosion stoppen
bei anderen hilft selbst das luftdichte Verschließen nichts.